Was heißt „pikieren“?

Pikieren kommt vom lateinischen piccare: stechen/hacken und der Pike, dem Spieß der Landsknechte.
Pikieren in der Gärtnersprache bedeutet, dass man die jungen Pflänzchen mit einem Pikierstab vorsichtig aus dem Aussaatgefäß nimmt und dann einzeln in andere Gefäße pflanzt. Mit dem Pikierstab (entweder im Fachhandel erworbener Plastik- oder Holzstab oder einfach ein leicht angespitzter, bleistiftgroßer Stab) hebt man vorsichtig die zarte Pflanze mitsamt Wurzelwerk aus der Erde. Das Wurzelwerk kürzt man leicht mit dem Fingernagel ein, damit sich die Wurzeln kräftiger entwickeln können.
Das Pflänzchen setzt man nun in die vorbereiteten, mit Erde gefüllten Töpfe oder auch Quickpots (Anzuchtplatten). Mit dem Pikierholz mittig ein Pflanzloch stechen und den Sämling vorsichtig hineinsetzen. Die Erde etwas andrücken und angießen.

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Warum überhaupt pikieren?

Die Pflanzen brauchen Platz für ihre Wurzeln. Und bevor es unter der Erde zu eng wird und auch die Nährstoffe knapp werden, bekommt jede Pflanze einen eigenen Topf! Durch das Einkürzen der Wurzeln entwickelt sich das Wurzelwerk viel kräftiger und verzweigt sich mehr als ohne pikieren. Das zeigt sich später durch besseres Wachstum der Pflanze.
Pikiert werden die Pflänzchen, wenn ausser den ersten Keimblättern noch ein bis zwei weitere Balttpaare entwickelt sind.

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